Die Zulässigkeit der Legendierten Kontrolle Unter Besonderer Berücksichtigung der Legendierten Aktenführung.

Verdeckte und täuschende Ermittlungsmaßnahmen werden im Kampf gegen Organisierte Kriminalität in immer größerem Umfang eingesetzt - oft ohne spezielle gesetzliche Grundlage. Die Arbeit befasst sich mit den verfassungsrechtlichen und strafprozessualen Grenzen der staatlichen Täuschungsbefugnis an...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Funcke, Katharina.
Format: eBook
Language:German
Published: Berlin : Duncker & Humblot, 2024.
Edition:1st ed.
Series:Schriften Zum Strafrecht Series
Subjects:
Online Access:Click to View
Table of Contents:
  • Intro
  • Vorwort
  • Inhaltsübersicht
  • Inhaltsverzeichnis
  • 1. Kapitel: Einführung
  • A. Zur Praxis der Legendierten Kontrolle
  • B. Gang der Untersuchung
  • C. Terminologie
  • I. Heimlichkeit
  • II. Verdeckte Ermittlung(smaßnahme)
  • III. Täuschung
  • 1. Gesetzliche Regelungen
  • 2. Ausklammerung der kriminalistischen List
  • 3. Über die Lüge hinausgehendes Verständnis
  • 4. Eigene Interpretation
  • IV. Zusammenfassende Einordnung der Legendierten Kontrolle
  • 2. Kapitel: Organisierte Kriminalität zwischen Gefahrenabwehr und Strafverfolgung
  • A. Phänomen Organisierte Kriminalität
  • I. Begriff
  • 1. Strafrechtliche Terminologie
  • a) Definitionsversuche
  • b) Kritik
  • c) Handhabung der Praxis
  • 2. Polizeirechtliche Definitionen
  • 3. Zusammenfassung
  • II. Haupteinnahmequelle Drogenkriminalität
  • 1. Zusammenhang zwischen Drogen- und Organisierter Kriminalität
  • 2. Drogendelikte
  • III. Bedrohte Rechtsgüter
  • 1. Risiken durch Organisierte Kriminalität im Allgemeinen
  • 2. Risiken durch Organisierte Drogenkriminalität im Speziellen
  • 3. Aktuelles Lagebild
  • IV. Zusammenfassung
  • B. Rechtliche Bewältigung Organisierter Kriminalität
  • I. Staatliche Akteure
  • II. (Historischer) Einfluss Organisierter Kriminalität auf das Recht
  • 1. Gefahrenabwehr
  • 2. Strafverfolgung
  • III. Strafrechtliche Erfassung Organisierter Drogenkriminalität
  • 1. Bildung krimineller Vereinigungen gem. 129 StGB
  • 2. Geldwäsche gem. 261 StGB
  • 3. Regelbeispiele und Qualifikationen
  • 4. Vermögensabschöpfung
  • 5. Zwischenfazit
  • IV. Ermittlungsmaßnahmen zur Bekämpfung Organisierter Kriminalität
  • 1. Verdeckte Ermittler
  • 2. Nicht offen ermittelnde Polizeibeamte
  • 3. Vertrauenspersonen und Informanten
  • 4. Abhörmaßnahmen
  • 5. Online-Durchsuchungen
  • 6. Zusammenfassung
  • V. Überschneidungsbereiche
  • 1. Vermengungstendenzen.
  • 2. Individuelle Zuordnung von Einzelakten zu bestimmter Rechtsgrundlage
  • 3. Doppelfunktionale Maßnahmen
  • a) Relevanz für die weitere rechtliche Bewertung
  • b) Relevanz bei der Bekämpfung Organisierter (Drogen-)Kriminalität
  • c) Begriff
  • d) Einordnung
  • aa) Äußerliches Zusammenfallen mehrerer Akte
  • bb) Exklusivität
  • (1) Vorrang des Gefahrenabwehrrechts
  • (2) Vorrang des Strafprozessrechts
  • cc) Schwerpunkt der Maßnahme
  • dd) Gleichberechtigtes Nebeneinander
  • ee) Subjektive Perspektiven
  • (1) Wahlmöglichkeit des Beamten
  • (2) Perspektive des Betroffenen
  • ff) Kumulative Anwendung
  • gg) Zusammenfassende Stellungnahme
  • (1) Zur Möglichkeit einer gesetzlichen Klarstellung
  • (2) Abzulehnende Ansichten
  • (3) Vorzugswürdige Ansicht
  • VI. Ergebnis des 2. Kapitels
  • 3. Kapitel: Die Rechtmäßigkeit staatlicher Täuschung
  • A. Verfassungs- und europarechtliche Vorgaben
  • I. Täuschung als Verstoß gegen die Menschenwürde?
  • II. Täuschung als Verstoß gegen den Grundsatz des fairen Verfahrens?
  • 1. Waffengleichheit
  • 2. Nemo tenetur
  • III. Täuschung als Verstoß gegen den Anspruch auf rechtliches Gehör?
  • IV. Allgemeine Vereinbarkeit mit dem Rechtsstaatsprinzip
  • V. Fazit
  • B. Konzeption der StPO
  • I. Zum Grundsatz der Offenheit und Erkennbarkeit staatlichen Handelns
  • II. Täuschungsverbot gem. 136a StPO vs. Verdeckte Ermittler gem. 110a StPO
  • III. Generalermittlungsklausel gem. 161 Abs. 1 S. 1, 163 Abs. 1 S. 2 StPO als Täuschungsbefugnis?
  • 4. Kapitel: Die Legendierte Kontrolle de lege lata
  • A. Entwicklung der höchstrichterlichen Rechtsprechung
  • I. BGH, Urteil vom 11.02.2010 - 4 StR 436/09
  • II. BGH, Beschluss vom 21.07.2011 - 5 StR 32/11
  • III. BGH, Urteil vom 26.04.2017 - 2 StR 247/16
  • IV. BGH, Urteil vom 15.11.2017 - 2 StR 128/17
  • V. BGH, Urteil vom 17.01.2018 - 2 StR 180/17
  • VI. Zwischenfazit.
  • B. Zur Rechtmäßigkeit der derzeitigen Praxis
  • I. Beweiserhebung
  • 1. Vorangegangene Ermittlungen
  • 2. Verfolgung des Fahrers
  • a) Eingriffsqualität: Allgemeines Persönlichkeitsrecht
  • aa) Private Selbstentfaltung
  • bb) Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit und Ehrschutz
  • cc) Informationelle Selbstbestimmung
  • b) Ermächtigungsgrundlage und Rechtsnatur der Verfolgung
  • aa) Strafprozessrechtliche Observation
  • bb) Gefahrenabwehrrechtliche Observation
  • cc) Einordnung der Rechtsnatur
  • c) Fazit
  • 3. Manipulation des Fahrzeugs
  • 4. Identitätsfeststellung
  • a) Eingriffsqualität der „echten" Identitätsfeststellung
  • b) Ermächtigungsgrundlage und Rechtsnatur der „echten" Identitätsfeststellung
  • aa) Strafprozessrechtliche „echte" Identitätsfeststellung
  • bb) Gefahrenabwehrrechtliche „echte" Identitätsfeststellung
  • cc) Einordnende Stellungnahme
  • c) Fazit
  • 5. Legendierte Durchsuchung
  • a) Eingriffsqualität der Fahrzeug- und Personendurchsuchung
  • aa) Allgemeines Persönlichkeitsrecht gem. Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG
  • (1) Recht auf Wahrung der Privat- und Intimsphäre
  • (2) Schutz des sozialen Geltungsanspruchs
  • (3) Recht auf informationelle Selbstbestimmung
  • bb) Eigentumsgarantie gem. Art. 14 Abs. 1 GG
  • cc) Freiheit der Person gem. Art. 2 Abs. 2 S. 2 GG, Art. 104 GG
  • dd) Allgemeine Handlungsfreiheit gem. Art. 2 Abs. 1 GG
  • b) Rechtsnatur und Ermächtigungsgrundlage der Durchsuchung
  • aa) Gefahrenabwehrrechtliche Durchsuchung
  • (1) Allgemeine Verkehrskontrolle gem. 36 Abs. 5 StVO
  • (2) Polizeirechtliche Durchsuchung (mitsamt Sicherstellung/Beschlagnahme)
  • (a) Zum Vorliegen der Voraussetzungen
  • (b) Problemfelder
  • (aa) Keine (überwiegend) gefahrenabwehrrechtliche Natur der Maßnahme
  • (α) Strafprozessualer Gesamtkontext
  • (β) Strafprozessrechtliche Akteure.
  • (γ) Kriminaltaktische Erwägungen bei der Art der Durchführung
  • (δ) Kein Wahlrecht zur Umgehung von Beschuldigtenrechten
  • (ε) Fazit
  • (bb) Keine (zutreffende) Belehrung über Durchsuchungsgrund
  • (3) Zollamtliche Überwachung gem. 10 Abs. 3 ZollVG
  • bb) Strafprozessuale Durchsuchung
  • (1) Durchsuchung gem. 163b Abs. 1 S. 3 StPO
  • (2) Durchsuchung gem. 102, 105 StPO
  • (a) Zum Vorliegen der Voraussetzungen
  • (b) Problemfelder
  • (aa) Nichtbeachtung des Richtervorbehalts
  • (bb) Mangelnde Offenheit der Durchsuchung bzw. Unanwendbarkeit der 102, 105 StPO
  • (cc) Irrtumsbedingte Einwilligung der betroffenen Person
  • (dd) Unverhältnismäßigkeit mangels Gelegenheit zur freiwilligen Herausgabe
  • c) Fazit
  • 6. Legendierte Kommunikation: Suggestion einer (zufälligen) Routine- bzw. Verkehrskontrolle
  • a) Fallgruppen und Eingriffsqualität Legendierter Kommunikation
  • aa) Eingriffsqualität bei ausdrücklicher oder konkludenter Unwahrheit
  • (1) Eingriff in das Recht auf ein faires Verfahren
  • (a) Waffengleichheit
  • (b) Nemo tenetur
  • (2) Eingriff in das Recht auf rechtliches Gehör
  • bb) Eingriffsqualität bei Nichtoffenlegung vorangegangener Ermittlungen
  • cc) Eingriffsqualität der Legendierten Identitätsfeststellung
  • (1) Informationelle Selbstbestimmung und Handlungsfreiheit
  • (2) Eingriffsqualität des Täuschungselements
  • dd) Eingriffsqualität bei fehlender Kommunikation
  • ee) Zwischenfazit
  • b) Täuschung als eigenständige Maßnahme
  • c) Ermächtigungsgrundlage und Rechtsnatur der Täuschung
  • aa) 163b StPO
  • bb) Zurückstellung der Benachrichtigung gem. 101 Abs. 4 Nr. 12, Abs. 5, 6 S. 1 StPO
  • cc) Generalklausel 161 StPO
  • d) Fazit
  • 7. Legendierte Kommunikation: Vernehmung
  • a) Vorliegen von Vernehmungssituationen
  • b) Rechtmäßigkeit der Befragung
  • aa) Verstoß gegen Belehrungspflichten aus 136, 163a Abs. 4 StPO.
  • bb) Verstoß gegen das Täuschungsverbot aus 136a StPO
  • c) Fazit
  • 8. Eingriff durch Kumulation der Legendierten Methoden?
  • II. Beweisverwertung
  • 1. Beweise aus der Legendierten Kontrolle (unmittelbar) vorangegangenen Ermittlungshandlungen
  • 2. Beweise aus der Legendierten Durchsuchung
  • a) Gezielte Funde
  • aa) Unanwendbarkeit des 161 Abs. 3 StPO ( 161 Abs. 2 StPO a.F.)
  • bb) Abwägung hinsichtlich eines Beweisverwertungsverbotes
  • (1) Proportionalitätsmaxime als Ausgangspunkt
  • (2) Schutzzweck des Richtervorbehalts
  • (a) Schweretheorie: Ausgleich für schwerwiegende Grundrechtseingriffe
  • (b) Gesetzeswahrung und präventiver Rechtsschutz
  • (c) Ausgleich für prozessexterne und -interne Doppelbelastung
  • (d) Gewaltenteilende Funktion
  • (e) Weitere Erklärungsansätze
  • (f) Kritik
  • (g) Stellungnahme
  • (3) Ablauf bei hypothetischem Ermittlungsverlauf
  • (4) Bewusste und systematische Umgehung als schwerer Verstoß
  • (a) Bewertung der Altfälle vor dem Leiturteil des BGH im Jahr 2017
  • (b) Neubewertung nach aktueller Rechtsprechung
  • (aa) Keine Legalisierungswirkung des Leiturteils
  • (bb) Kein Irrtum der Ermittlungsbehörden
  • (α) Zum Inhalt des Leiturteils
  • (β) Zum Horizont der Ermittlungsbehörden
  • (5) Generalpräventive Wirkung als anzuerkennender Faktor?
  • (6) Ergebnis
  • b) Zufallsfunde und mittelbare Erkenntnisse
  • 3. Beweise aus der Legendierten Kommunikation
  • 4. Beweise aus der „echten" und der Legendierten Identitätsfeststellung
  • C. Weitere rechtliche Konsequenzen der Legendierten Kontrolle
  • I. Prozessuale Konsequenzen: Rechtsschutz
  • II. Materiellrechtliche Konsequenzen
  • 1. Strafbarkeitsrisiken für hoheitliche Akteure
  • 2. Strafbarkeitsrisiken für Betroffene
  • a) Potenziell erfüllte Tatbestände
  • aa) Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gem. 113 StGB
  • (1) Zur Auslegung des Rechtmäßigkeitsbegriffs.
  • (a) Strafrechtlicher Rechtmäßigkeitsbegriff.